„Dringender Handlungsbedarf bei Förderung von geistig behinderten Schülerinnen und Schülern mit psychischer Erkrankung.“
Die Hammerwaldschule in Hirzenhain ist eine Förderschule des Wetteraukreises mit dem Schwerpunkt der geistigen Entwicklung. Beim ihrem Besuch der Schule wurde die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller (SPD) nun von Schulleiter Frank Schauerte und Lehrer Michael Siebert auf ein besonderes Problem für die Schule aufmerksam gemacht. „Derzeit besteht die Grundproblematik darin, dass es weder schul- noch sozialrechtlich vorgesehen ist, einen Förderbedarf von sowohl geistig behinderten als auch psychisch kranken Menschen gleichzeitig festzustellen. Die Schule stellt den Förderbedarf der geistigen Entwicklung fest, das Staatliche Schulamt den Förderbedarf für Kranke. Die derzeitige Rechtslage sieht allerdings nur ein Entweder-oder vor, und verkennt somit, dass es Menschen gibt, die sowohl an einer geistigen Behinderung als auch einer psychischen Krankheit leiden“, erklärte Förderschulrektor Schauerte der Bundestagsabgeordneten die Problematik.
Gerade an der Hammerwaldschule seien viele Schülerinnen und Schüler, die aufgrund dieser intensiven Beeinträchtigung in einem Kinderheim leben, weil sie im familiären Umfeld gescheitert sind. Für die Förderschule ergeben sich damit besondere Anforderungen, die aber mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen, insbesondere Budget und Personal, nur schwer zu bewerkstelligen sind, berichtete Lehrer Michael Siebert weiter. Man sei deshalb mit dem Staatlichen Schulamt in Kontakt, um eine Möglichkeit zu finden, dass die derzeitige Entweder-oder Lösung einer Und-Lösung weicht, so Schulleiter Frank Schauerte „Durch die momentane Rechtslage besteht tatsächlich ein Problem für Förderschulen mit dem Schwerpunkt der geistigen Entwicklung. Hier muss eine baldige Lösung gefunden werden, die einerseits den Schulen die Arbeit erleichtert und ihnen mehr Spielräume gibt und andererseits den Schülerinnen und Schülern mit diesen schweren Beeinträchtigungen eine optimale Betreuung gewährleistet“, erklärte Bettina Müller.
Beide waren sich einig, dass die Verknüpfung von medizinischer Versorgung, Therapie, Erziehungsberechtigten und pädagogischem Personal eine sinnvolle Lösung sei.Dafür sicherte Bettina Müller ihre Hilfe zu: „Gerade eine Schule wie die Hammerwaldschule, die viel für die Inklusion von behinderten Menschen in die Mitte unserer Gesellschaft leistet, benötigt unsere bestmögliche Unterstützung.“