„Team leistet vorbildliche Arbeit“

Bettina Müller (3 v.r.) und Lisa Gnadl (r.) im Austausch mit der Leitung der DRK-Tagespflegeeinrichtung "Im Bachmichl" in Büdingen.

Bettina Müller besucht die DRK Tagespflege / Nachfrage für Service-Wohnen sehr groß

Es waren Gespräche unter Expertinnen: SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller und SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl folgten der Einladung von Marion Grauel, Geschäftsführerin des DRK Kreisverbands Büdingen e.V. Ziel des Besuchs war die „Tagespflege Am Bachmichel“. Die Leiterinnen der stationären und der ambulanten Pflege, Elke Leiss und Monika Bischoff, und auch die Einrichtungsleitung der Tagespflege, Katja Weinel, sprachen viele Themen, die die Patienten und deren Angehörige betrifft, an.
Im kommenden Jahr könnte das Service-Wohnen, so ist der Plan, in direkter Nähe zum neuen Senioren- und Pflegeeinrichtung „Über der Seeme“ ergänzt werden. Das Service-Wohnen ist eine modifizierte Art des Betreuten Wohnens. Damit würde das DRK alle Stufen der Pflege abdecken. „Die Nachfrage ist sehr groß“, informierte Geschäftsführerin Marion Grauel.
Gerade für Menschen mit dem Pflegegrad I und II ist das Servicewohnen mit einer individuellen Belegung spezieller Pflegemodule interessant. Wünschenswert wäre es, merkte Bettina Müller an, wenn das Service-Wohnen auch für Senioren mit geringen Renten möglich wäre.
Viele Veränderungen im Krankensystem in Deutschland seien bereits angestoßen, berichtete Bettina Müller aus ihrer Arbeit in Berlin. „Vieles ist in Bewegung, aber wir müssen noch flexibler werden.“ Sie verwies auf die skandinavischen Länder, in denen die Pflegestufen fließend gestaltet sind. Bettina Müller war, bevor sie eine juristische und später politische Laufbahn eingeschlagen hatte, Krankenschwester und sitzt im Deutschen Bundestag im Ausschuss für Gesundheit, wo sie sich nachdrücklich für Verbesserungen im Gesundheitssystem einsetzt.
Dass die Beratungsstellen mobiler werden und genügend Zeit und Geld vorhanden ist, um ausreichend zu informieren, dafür plädierten die Pflegefachkräfte des DRK. Bettina Müller nannte das Beispiel der Stadt Hofheim im Taunus. Die Verwaltung schuf eine eigene Stelle für die Beratung von Senioren und deren Angehörige. „Es wäre schön, wenn die Kommunen in der Lage wären, solch eine Lotsenfunktion zu übernehmen.“
Ausführlich informierten sich Bettina Müller und Lisa Gnadl über die Tagespflege. Dort sind 24 Plätze für Gäste, die in zwei Gruppen betreut werden und ein abwechslungsreiches Programm genießen. „Im Bachmichel“ wird gemeinsam gekocht, gegessen, den Tisch abgeräumt, gebacken, gebastelt, gefeiert, gesungen, gegärtnert, Gymnastik getrieben und vieles mehr. Auch Gedächtnistraining ist regelmäßig im Angebot. Der Grad der demenziellen Erkrankung der Tagesgäste ist unterschiedlich. „Ziel ist es, dass es sich so wie Zuhause anfühlt“, erklärte Katja Weinel, die leitende Pflegefachkraft. Den Angehörigen ermöglicht es, weiterhin arbeiten zu gehen. Beim DRK sind Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Betreuungskräfte und Ergotherapeuten angestellt. Das DRK bildet auch aus. „Katja Weinel und ihr Team leisten eine vorbildliche Arbeit“, stellte Bettina Müller fest.
Im Anschluss an einen Rundgang im Bachmichel ließen sich die SPD-Politikerinnen noch den Rohbau der neuen Senioren- und Pflegeeinrichtung „Über der Seeme“ zeigen. Dort entstehen 7 Wohngruppen mit jeweils 100 Einzelzimmern. „Ich bin begeistert“, lautete das Resümee von Bettina Müller. Zur Einweihung wolle sie auf jeden Fall wiederkommen.