Unverkennbar: Der Zahn der Zeit – er nagte am Wächtersbacher Schloss. Aber es wird besser. Die Grundsteinlegung am Samstag markiert den Neuanfang für das Gebäude, das seit Jahrzehnten vor sich hin modert. Bettina Müller, SPD-Bundestagsabgeordnete, besuchte nun die Baustelle und machte sich einen eigenen Eindruck vom zukünftigen Rathaus.
Vor rund drei Jahren hatte sich Bettina Müller dafür stark gemacht, dass der Bund die Sanierung des Wächtersbacher Schlosses unterstützt. Und tatsächlich: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte der Förderung in Höhe von bis zu 200.000 Euro zugestimmt. Dabei gab es eine Unmenge an Mitbewerbern, manch einer ging leer aus. Angesichts der Vielzahl von Anträgen aus dem gesamten Bundesgebiet ist mit der Unterstützung für das Wächtersbacher Schloss dessen kulturelle Bedeutung besonders gewürdigt und hervorgehoben worden, freut sich Bettina Müller.
Die Politikerin will sich auch in der kommenden Wahlperiode dafür einsetzen, dass wieder Fördergelder aus Berlin für die Sanierung des Schlosses nach Wächtersbach fließen. Wir dürfen über die großen Prestige-Projekte in den Metropolen nicht unseren ländlichen Raum vergessen. Hier haben wir Denkmalschutz-Objekte, die national zwar keine tragende, herausragende Rolle spielen, sehr wohl aber bei uns vor Ort. Sie verleihen unseren Dörfern und Kleinstädten ihr unverwechselbares Gesicht und wirken damit identitätsstiftend, bekräftigt Bettina Müller. Zudem verweist sie auf eine Umfrage des Institut Allensbach. Hiernach wünschten sich 88 Prozent der Bevölkerung, dass historische Bausubstanz erhalten wird.
Die staatlichen Fördergelder sind für die Abgeordnete daher eine gute Investition. Auch, weil hiervon kleine und mittlere Betriebe profitierten, die zum Teil noch alte Handwerkstechniken einsetzen würden. Wie die Politikerin erläutert, setzt ein Euro Investition in alte Bausubstanz acht bis zehn Euro auf dem Arbeitsmarkt frei. Die Pflege historischer Bauten wirkt damit langfristig als Standortfaktor, sagt Bettina Müller, Das ist Kulturförderung im besten Sinne keine Subvention, sondern eine Investition in unsere Zukunft.